#KulturFairFinanzieren Aktion Fehlstellen


Die Initiative Netzwerk Kultur Dresden, bei dem auch das FILMFEST DRESDEN Mitglied ist, hat mit Blick auf die für 2021 geplanten Kürzungen im Haushalt auch im Kulturbereich der Stadt Dresden ein Statement verfasst. Darin fordern die Institutionen: Kultur muss auch in Krisenzeiten fair finanziert werden!

Das Statement (auch auf der Seite des Netzwerks zu finden):

Angesichts der aktuellen Planzahlen der Kulturverwaltung der Landeshauptstadt Dresden für die institutionelle Förderung 2021 ist nun schwarz auf weiß sichtbar, dass nachhaltig Strukturen in der bestehenden freien Trägerlandschaft beschädigt werden. Dies sieht das Netzwerk Kultur Dresden mit Sorge.

Das Netzwerk Kultur Dresden ist ein loser Zusammenschluss der Freien Szenen in Dresden – dazu zählen Akteur:innen, die durch das Kulturamt Dresden gefördert werden: institutionell geförderte Träger, Empfänger:innen von städtischer Projektförderung, freischaffende Künstler:innen und Netzwerke im Bereich Kultur.

Laut uns vorliegenden Zahlen sind Kürzungen in Höhe von 330.000 Euro gegenüber dem Stand von 2020 in den Freien Szenen vorgesehen. Da diese nicht bei den feststehenden Mieten, Pachten oder Betriebskosten gekürzt werden können, werden sich diese stattdessen dramatisch auf Personal- und Honorarkosten auswirken. In einem Sektor, in dem Angestellte im Durchschnitt ohnehin für lediglich 60 % des normalen Tariflohns arbeiten und Mindesthonorare kaum erreicht werden, wären diese Kürzungen existenziell. Ohne Personal keine Kultur.

Dass gerade die laut dem städtischen Positionspapier „Fair in Dresden“ ohnehin über Jahrzehnte erheblich unterfinanzierten freien Träger und freien Künstler:innen nun tatsächlich hart von Sparmaßnahmen getroffen werden sollen, ist schwer nachvollziehbar. Seit Jahrzehnten wird hier solide und wertvolle Arbeit geleistet, stets kommen neue engagierte Akteur:innen hinzu, die das Kulturleben in der Stadt nachhaltig bereichern. Die freien Szenen stellen einen erheblichen Anteil an Angeboten in der kulturellen Bildung bereit und stärken sozialen Zusammenhalt. Bei den unterschiedlichen Trägern und in diversen künstlerischen Projektvorhaben wird erhebliches bürgerschaftliches Engagement gebunden, finden Menschen unterschiedlichster Couleur eine kulturelle, soziale und kreative Heimat. 

Auch während der pandemiebedingten Einschränkungen wurden schnell sehr vielfältige und kreative Lösungen entwickelt, um mit den Menschen in Verbindung zu bleiben. Es wurde umgedacht, neu konzipiert und sich rasch an die neuen Bedingungen angepasst. Während der offenen Phase im Sommer war erfahrbar, dass insbesondere freie Träger, Initiativen und Künstler:innen durch gute Vernetzungsarbeit und Beweglichkeit im eigenen Umfeld neue Wege gehen konnten, um es dennoch vielen Menschen zu ermöglichen, an Angeboten teilzunehmen. 

Wir sprechen uns als Akteur:innen des Netzwerks Kultur Dresden dafür aus, das Niveau der kommunalen Kulturförderung (Institutionelle Förderung und Projektförderung) auf dem Stand von 2020 beizubehalten. Als freie Träger oder als freischaffende Künstler:innen und Kulturarbeiter:innen sind wir durch die Corona-Pandemie besonders betroffen und existenziell bedroht. Jede Kürzung der kommunalen Kulturförderung ist eine Gefährdung der freien Kulturlandschaft der Landeshauptstadt Dresden. Wir fürchten zudem, dass erst einmal abgebaute Strukturen nicht so schnell wieder etabliert werden können. 

Kultur muss auch in Krisenzeiten fair finanziert werden!

 

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