Die Juror:innen des FILMFEST DRESDEN
Das FILMFEST DRESDEN beruft jedes Jahr mehrere unabhängige Jurys, die über die Vergabe der Goldenen Reiter entscheiden, darunter die Internationale und die Nationale Jury, die Jury für den besten Filmton, für den Filmpreis LUCA sowie zwei Jugendjurys. Seit 2021 gibt es zwei weitere Jurys: für den Filmpreis "voll politisch" und den Dresdner Kurzfilmpreis des Verbandes der deutschen Filmkritik.
Hier stellen wir Euch unsere Vorjurys vor, die die Filme für drei unserer thematischen Sonderpreise vorauswählen.
JURY INTERNATIONALER WETTBEWERB

JESSICA ASHMAN
Jessica Ashman ist eine in London ansässige, multidisziplinäre Künstlerin, die in den Bereichen Animation, Bewegtbild, Malerei und Musik arbeitet. Als Absolventin des Royal College of Art kombiniert Ashman in ihrer Arbeit traditionelle handgezeichnete Animationstechniken mit Installationen und Performances und schafft so frenetische, strukturierte und abstrakte Erzählungen, die sich mit Geschlecht, Identität und Ethnie auseinandersetzen. Sie ist eine 2011 mit dem schottischen BAFTA ausgezeichnete Animationskünstlerin und war 2020 für den Arts Foundation Futures Award in der Kategorie Experimenteller Kurzfilm nominiert.
Jessica unterrichtet experimentelle Animation an der Goldsmiths University in London und arbeitet auch mit Kunstgalerien als Teil eines umfassenderen Kunstvermittlungsworkshops im Rahmen ihrer künstlerischen Praxis. Sie hat mit der Tate, der Welcome Collection und der South London Gallery zusammengearbeitet. Derzeit ist Jessica im Rahmen des 20/20-Programms der University of the Arts London in der Bristol Museum and Art Gallery zu Gast, wo im Februar 2025 ihre Einzelausstellung „Those that do not smile will kill me“ eröffnet wurde.

DIEGO ARMANDO APARICIO ELIA
Diego Armando Aparicio Elia (geboren 1993) ist ein zypriotisch-salvadorianischer Filmemacher. Er ist der Gründer und künstlerische Leiter von Queer Wave: dem zypriotischen LGBTQIA+-Filmfestival (seit 2020). Nach seinem Abschluss in Physik am Imperial College London war er eines der cinephilen Jurymitglieder bei den Giornate degli Autori auf der IFF in Venedig 2018. Anschließend unterstützte er das Programmteam der Giornate als Vorauswähler für fünf Ausgaben. Seit 2019 arbeitet er in den Abteilungen Produktion und Regie für mehrere internationale Koproduktionen, darunter Spielfilme und limitierte Serien, die in Sundance, Venedig, bei der Cannes Critics‘ Week und beim Karlovy Vary IFF uraufgeführt wurden. Er ist Absolvent des Ateliers für junge Festivalmanager, des Future of Film Festivals Forum, des Global Cultural Relations Programme und von Developing Your Film Festival. Im Jahr 2021 war er einer von 20 Finalist:innen weltweit, die in die engere Wahl für die Commonwealth Youth Awards kamen. Er war Teil der Auswahljury für den LUX-Publikumspreis 2022 und saß in der Jury für den Berlinale Teddy Award 2024. Er ist Mitglied der Europäischen Filmakademie.

BENITA BAILEY
Benita Sarah Bailey wurde in Thüringen geboren und ist Schauspielerin, Filmemacherin und Lehrbeauftragte. Sie ist Teil des kanadischen Künstler:innenkollektivs Diasporakidz und im Vorstand vom Schwarzen Filmschaffenden e. V. Sie studierte Schauspiel in Berlin sowie Internationale Beziehungen und Afrika-Studien an der Universität Leipzig und in Hongkong. Sie arbeitet international an Theatern, im Film und Fernsehen. Aktuell entwickelt sie ihren ersten Kinospielfilm und eine Performance mit Diasporakidz, welche 2025 Uraufführung feiern wird. Seit Juli 2020 produziert sie außerdem ihr eigenes Talkformat @yellit auf IG & YT, in der sie Schwarze Künstler:innen vorstellt. Für ihr Engagement für mehr Diversität wurde sie 2022 vom Focus Magazin unter die 100 Frauen des Jahres gewählt und gewann 2024 den DEI Initiative Award. Im TV kann man sie in der Titelrolle der ARD-Serie DIE PFLEGIONÄRIN sehen. Im letzten Jahr stand sie auf der Bühne des Deutschen Theater Berlin, des Hessischen Landestheaters Marburg und des Maxim Gorki Theater in Berlin.
JURY NATIONALER WETTBEWERB

VIC SO HEE ALZ
Nach ihrem Drehbuchstudium nahm Vic So Hee Alz am Serial Eyes Programm der DFFB teil. Sie lieferte die Idee und die Bücher zur Webserie #HEULDOCH – THERAPIE WIE NOCH NIE (ZDF/arte). Zudem war sie als Autorin an mehreren Serienformaten beteiligt, darunter DRUCK (ZDFneo/funk). Vic war Headautorin der zweiten Staffel von PARA – WIR SIND KING (Warner TV Serie/HBO Max) und ist derzeit Headautorin einer sechsteiligen Serie, basierend auf dem Roman „Die Gespenster von Demmin“, produziert von Oma Inge Film GmbH. Darüber hinaus entwickelt Vic zwei weitere Serien und arbeitet in Zusammenarbeit mit Regisseur*in Zara Zandieh an ihrem Debütfilm, der vom Kuratorium junger deutscher Film gefördert wurde. Neben ihrer Tätigkeit als Drehbuchautorin ist Vic auch als Dramaturgin für Film- und Serienprojekte tätig und betreut derzeit mehrere Projekte in verschiedenen Stadien. Sie setzt sich nicht nur für strukturelle Veränderungen in der deutschen Film- und Fernsehlandschaft ein, sondern hält auch Workshops und Panels zu Gender & Diversität. In all ihren Projekten setzt sie sich für eine dekoloniale, kollektive und solidarische Arbeitsweise ein. Die Drehbuchautorin und Aktivistin – geboren in Südkorea, aufgewachsen in Deutschland – lebt und arbeitet in Berlin.

TOMER ESHED
Tomer Eshed, 1977 in Tel Aviv geboren, 1999 Studienabschluss an der School of Arts High School Jerusalem. Tomer studierte von 2004 bis 2009 Animation an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. Nach dem Studium hat er sofort begonnen, als Regisseur zu arbeiten. 2010 war er Mitbegründer des Animationsfilmstudios Talking Animals. Unter anderem hat er bei den international erfolgreichen Kurzfilmen OUR WONDERFUL NATURE (2008), FLAMINGO PRIDE (2011) und OUR WONDERFUL NATURE – THE COMMON CHAMELEON (2016) Regie geführt. Tomer wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Er erhielt für seinen Kurzfilm OUR WONDERFUL NATURE eine Nominierung für den Student Academy Award und wurde 2017 mit dem Kurzfilmpreis der FFA, dem SHORT TIGER, geehrt. 2020 kam sein erster Langfilm DRACHENREITER ins Kino. 2021 gründete er mit vier Partnern Lumatic Animation & VFX. Neben seiner Arbeit als einer der Geschäftsführer bei Lumatic ist Tomer bei DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE Franchise (1-4) als Lead Charakter Designer/Head of Story/Animation Regisseur tätig.

STEFFEN KRONES
Steffen Krones ist ein deutscher Regisseur und Filmemacher mit Sitz in Dresden. Nach seinem Abschluss in Kunst und Design verbrachte er Zeit in Kanada, was seine internationale Perspektive auf das Filmemachen prägte. In seiner Karriere hat er mit Künstler:innen und Wissenschaftler:innen weltweit zusammengearbeitet, um Filme, Werbespots, Musikvideos und Dokumentarfilme zu realisieren. Mit THE NORTH DRIFT – PLASTIK IN STRÖMEN legte er 2022 sein Langfilmdebüt vor, das auf dem renommierten CPH:DOX Festival Premiere feierte und von da an zahlreiche internationale Auszeichnungen erhielt.
JUGENDJURY INTERNATIONALER WETTBEWERB

TANITA GOLA, 19
Mein Name ist Tanita, ich bin 19 Jahre alt und mache mein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste. Schon seitdem ich klein bin, faszinieren mich Filme. Es ist also kein Wunder, dass mich auch seitdem das Filmfest begleitet. Seit nun fünf Jahren bin ich im Jungen Kuratorium und freue mich sehr, dieses Jahr Teil der Jugendjury sein zu dürfen. Das FILMFEST DRESDEN ist jedes Mal ein wunderschönes und aufregendes Erlebnis, aber auch eine Art Zurück-nach-Hause-Kommen. Ich freue mich auf eine wunderschöne Zeit mit meinen Mitmenschen und viele spannende Filmneuheiten.

HENRIETTE GLAUCHE, 17
Kurzfilme begleiten und begeistern mich schon seit Langem – besonders ihr außergewöhnlicher Facettenreichtum fasziniert mich immer wieder. Sie schaffen es, in kurzer Zeit politische Themen zu beleuchten, fremde Kulturen vorzustellen und uns in unbekannte Lebensrealitäten eintauchen zu lassen. Dabei nutzen sie eine Vielfalt an Techniken – von Animation bis Spielfilm, minimalistisch oder mit beeindruckenden Effekten – und bringen komplexe Inhalte prägnant auf den Punkt. Ich liebe es, mich voll und ganz auf einen Kurzfilm einzulassen, in seine Welt einzutauchen und danach darüber nachzudenken, zu diskutieren und Eindrücke auszutauschen. Umso mehr freue ich mich, dieser Leidenschaft als Mitglied der Jugendjury beim 37. FILMFEST DRESDEN nachgehen zu können.

ANNIKA EICHLER, 19
Ich bin Annika, 19 Jahre alt und arbeite aktuell als Croupière im Casino Bregenz. Vergangenes Jahr hatte ich durch meinen Bundesfreiwilligendienst beim FILMFEST DRESDEN die Chance, die Magie des Kurzfilms hautnah mitzuerleben. Die Vielfalt und die Kreativität der Kurzfilme sowie die inspirierende Art, wie die Filmemacher:innen mit begrenzter Zeit und Ressourcen große Emotionen und tiefgründige Themen vermitteln können, haben mich begeistert und ich freue mich, dies auch in diesem Jahr wieder miterleben zu dürfen. Ich bin gespannt auf viele neue Begegnungen und einzigartige Geschichten.
JUGENDJURY NATIONALER WETTBEWERB

ANNA BÜTTNER, 18
Film ist ein Medium, welches mich schon immer fasziniert und inspiriert. Es eröffnet neue Welten und regt zum Nachdenken an. Beim FILMFEST DRESDEN dabei zu sein bedeutet für mich, spannende Geschichten zu entdecken und mit anderen Filminteressierten in den Austausch zu gehen. Besonders faszinierend an Kurzfilm finde ich, wie er in so begrenzter Zeit einen bleibenden Eindruck und starke Emotionen auslösen kann. Ich freue mich darauf, neue Perspektiven zu entdecken, inspirierende Filme zu erleben und neue Menschen kennenzulernen.

MARIE GOTTLEBE, 20
Mein Name ist Marie und ich bin 20 Jahre alt. Kurzfilme faszinieren mich sehr durch die Verbindung von großen Emotionen und komplexen Themen in wenigen Minuten. Sie sind überraschend, intensiv und berühren mich meist tief. Sie fordern heraus, über den Tellerrand zu schauen, Perspektiven zu wechseln und Sichtweisen zu hinterfragen. Auch die Vielzahl an kreativen Erzählformen und künstlerischen Darstellungsformen im Kurzfilm begeistert mich immer wieder aufs Neue. Das FILMFEST DRESDEN ist für mich ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der politischen Auseinandersetzung mit Themen, die bewegen. Ich freue mich auf alles, was kommt.

LUISA GOETHE, 20
Ich bin Luisa Goethe, 20 Jahre alt und habe mitunter durch meine Brüder eine Faszination für Filme entwickelt. Das Kunststudium hat mich nach Dresden gebracht. Meine Arbeiten sind eher malerisch sowie fotografisch, doch gerade probiere ich mich an Plastiken und in Richtung Film möchte ich ebenso meinen Horizont erweitern. Hierbei bewegen mich Themen wie Subkultur, Feminismus und Umwelt am meisten. Vor allem wie man durch bewegte Bilder sprechen kann und andere Lebensrealitäten spürbar und sichtbar macht, interessiert mich. Die Idee, die Filmen innewohnt und wie sie, gerade bei Kurzfilmen, durch Kameraführung, Szenenwahl, klangliche Untermalung etc. umgesetzt wird, inspiriert mich. Daher freue ich mich ganz besonders, Teil des diesjährigen FILMFEST DRESDEN zu sein und diverse Kurzfilme zu sehen.
JURY FÜR DEN GOLDENEN REITER FILMTON

CAROLINE KOX
Caroline Kox wächst in Luxemburg und im Saarland auf und studiert an der Kunsthochschule für Medien Köln. Seit 2013 arbeitet sie als Filmemacherin, Produzentin und Komponistin. 2014 gründet sie mit Antonio De Luca die Firma PARADIES, die Bild und Ton produziert. Gemeinsam komponieren sie die Filmmusik für diverse Kino- und TV-Spielfilme, unter anderem für den TATORT Kiel. 2016 gewinnt sie als Produzentin den Deutschen Kurzfilmpreis für den Film EIN AUS WEG von Hannah Stragholz und Simon Steinhorst. 2021/22 produziert sie gemeinsam mit „Schuldenberg Films Berlin“ Ilaria di Carlos Experimentalfilm SIRENS. Seit 2023 arbeitet Kox auch als Geschäftsführerin beim Kurzfilmfestival Köln und dreht Anfang des Jahres 2025 ihren ersten Spielfilm DIE LIEBHABERINNEN nach einem Roman von Elfriede Jelinek. Kox ist 2024 als Komponistin gemeinsam mit dem Team von VERGISS MEYN NICHT für den Deutschen Filmpreis nominiert und für den Film IMMACULATA von Kim Lea Sakkal, für den sie ebenfalls die Musik komponiert hat, folgt sie der Einladung zu den 77. Filmfestspielen nach Cannes.

CHRISTOPH ETZLSDORFER
Christoph Etzlsdorfer ist Kurator und Mitbegründer der österreichischen sowie internationalen Musikvideo-Programme beim Vienna Shorts Film Festival. Tagsüber arbeitet er als Programmer und Archivist, während er nachts als DJ und Partyorganisator aktiv ist. Zudem ist er Kurator von Musikvideo-Programmen für das Österreichische Filmmuseum in Wien sowie für das ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival. Die zahllosen Stunden, die er mit dem Schauen von MTV verbrachte, haben sein breites Interesse an visuellem und musikalischem Storytelling bereits sehr früh geprägt.

THOMAS STILLE
Thomas Stille ist ein Klangvisionär, dessen Schaffen sich an der Schnittstelle von Kunst, Musik und Technologie entfaltet. Seit 2019 prägt er als technischer Leiter für Sound und Licht die Schmalfilmtage in Dresden. Seine künstlerische Reise begann in den 1990er Jahren in Berlin, Amsterdam und London, wo er als DJ und Soundartist experimentelle Klangwelten erschuf. Als Gründungsmitglied der Elektronikband K.Pelle sowie als Komponist für Filmmusik – unter anderem für das Interfilm Festival Berlin – hat er akustische Narrative geformt.
Parallel dazu bewegt sich Stille im Spannungsfeld zwischen Kunst und Ingenieurskunst: Er war Sounddesigner für die Daimler AG, entwickelte Studiomonitore mit M. Zoller Acoustic und baute Tonstudios für innovative Musikproduktionen. Als IT-Consultant an der Botschaft Jamaikas in Berlin verband er technisches Know-how mit interkultureller Vermittlung. Seine Ausbildung als Diplom-Ingenieur für Stadt- und Regionalplanung an der TU Berlin fließt subtil in seine akustischen Kompositionen ein – stets mit einem Gespür für Raum, Struktur und Atmosphäre. Stilles Schaffen ist eine Hommage an die Synergie von Klang, Raum und technischer Präzision.
JURY FÜR DEN FILMPREIS LUCA

MONA GAMIE
Mona Gamie alias Tobias Urech ist eine Zürcher Dragqueen mit Charme, Schalk und Nostalgie. Seit über elf Jahren verzaubert sie ihr Publikum auf den kleinen und mittleren Bühnen in der Schweiz und zuweilen auch in Deutschland. In Zürich gehört sie zum festen Bestandteil der queeren Community und setzt sich immer wieder für deren Rechte ein. Seit 2016 ist sie Mitglied im Ensemble des Varieté-Theaters Salon Morpheus, wo sie als Conférencière durch den Abend führt und als Diseuse auftritt. Mit dem Pianisten Simon de Sonoré an ihrer Seite begeistert sie zudem mit auf Schweizerdeutsch übersetzten Popsongs und leidenschaftlichen Chansons. Mona schreibt seit 2023 eine regelmäßige Kolumne für das Mannschaft-Magazin. Im vergangenen Jahr war Mona Teil der Jury des Kurzfilmpreises des Pink Apple Film Festivals.
Abseits der Bühne war Mona zehn Jahre lang am Aufbau der größten queeren Jugendorganisation der Schweiz, der „Milchjugend. Falschsexuelle Welten“, beteiligt und engagierte sich dort im Vorstand. Sie studierte Geschichte und Geschlechterforschung in Zürich und Basel und arbeitete nebenbei für eine Parlamentsabgeordnete. Derzeit schreibt sie an ihrer Doktorarbeit am Departement Geschichte der Universität Basel.

ELISA FINK
Elisa Fink (sie/keine Pronomen) ist Autorin, Kuratorin und Filmemacherin. Mit einem präzisen Blick für soziale Ungleichheit und aus einer konsequent feministischen Perspektive setzt Elisa sich an der Schnittstelle von Film, Kunst und Aktivismus mit gesellschaftspolitischen Fragen auseinander. Sie schafft Räume für Dialog, Austausch und emanzipatorische Teilhabe.
Elisa schreibt über Gender und Rechtspopulismus und ist Autorin der wissenschaftlichen Monografie „Gemeinsam gegen Rechts“. Als Gründerin und Kuratorin des queer feministischen Kurzfilmfestivals Visibilities setzt sie wichtige Impulse für eine gerechtere und inklusivere Filmszene. Derzeit arbeitet sie an den Kurzfilmprojekten JUST WORLD und POLITICIZED DESIRE.

BORIS HADŽIJA
Boris Hadžija ist ein Filmemacher und Musiker aus dem ehemaligen Jugoslawien, der derzeit in Berlin lebt. Nach seinem Abschluss in klassischem Klavier an der Universität der Künste in Belgrad nahm er ein Regiestudium an der DFFB auf. Er arbeitete als Autor, Regisseur, Produzent und Editor an der „Mother Trilogy“ - MOTHER PRAYS ALL DAY LONG (2022), AS IF MOTHER CRIED THAT NIGHT (2023) und MOTHER IS A NATURAL SINNER (2024) - einer Kurzfilmreihe, die drei Jahre in Folge beim Locarno Film Festival uraufgeführt wurde. Diese Filme entstanden in Zusammenarbeit mit Hoda Taheri, mit der er derzeit als Regie-Duo arbeitet. Darüber hinaus schrieb und inszenierte er YUGOTRANSPORT (2023), das beim International Film Festival Rotterdam Premiere feierte, sowie zwei Kurzfilme, die von arte in Auftrag gegeben wurden - BACK TO THE WEST (2020) und A SIMPLE EVENT (2021). Er wurde für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert und ist Stipendiat des DAAD. Derzeit arbeitet er an dem Spielfilm I PLANT MY HAND IN THE GARDEN, den er gemeinsam mit Hoda Taheri inszeniert.
JURY FÜR DEN FILMPREIS „VOLL POLITISCH“

CONSTANZE WOLPERS
Constanze Wolpers, geboren 1986, ist Filmemacherin und Produzentin. Gemeinsam mit Jonas Eisenschmidt hat sie die Leipziger Produktionsfirma radpaar films gegründet. Nach dem Studium der Kulturanthropologie hat Constanze Dokumentarfilm Regie an der filmArche in Berlin studiert. Sie ist Alumna der PMMC der Werkleitz Gesellschaft und der Documentary Campus Masterschool. 2021 hat sie das cast&cut Stipendium von nordmedia und der Stiftung Kulturregion Hannover erhalten, 2024 den Bremer Dokumentarfilm Förderpreis. Ihr kurzer Dokumentarfilm EINE EINZELNE TAT wurde mit dem Deutschen Kurzfilmpreis 2024 ausgezeichnet.

OCEAN HALE MEISSNER
Ocean Hale Meißner (keine Pronomen) lebt in der sächsischen Kleinstadt Döbeln und ist in neun Vereinen und Bündnissen aktiv. Mit dem Hauptaugenmerk auf queerem und antifaschistischem Aktivismus organisiert Ocean Hale Demonstrationen, betreibt Bildungs-, Aufklärungs- sowie Jugendarbeit und setzt sich für ein weltoffeneres und diskriminierungsfreies Zusammenleben in ländlichen Regionen ein.

POL MERCHAN
Pol Merchan ist Künstler, Filmemacher, Kurator des XPOSED Queer Film Festivals und Mitglied des Auswahlkomitees des Berlinale 2025 Panorama. Er hat einen Abschluss in Bildender Kunst von der Universität Barcelona und einen Masterabschluss in Art in Context von der Universität der Künste Berlin.
Seine Arbeiten wurden auf zahlreichen Filmfestivals gezeigt, darunter Hot Docs, DOK Leipzig, International Film Festival Rotterdam, VIDEONALE – Festival for Video and Time-Based Arts, Guanajuato International Film Festival, Ann Arbor Film Festival und Anthology Film Archives. Sein Film PIRATE BOYS wurde für den Lichter Art Award nominiert, und EL JARDÍN DE LOS FAUNOS erhielt eine Nominierung für den Goldenen Schlüssel beim Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest. Seine Arbeiten wurden auch in Kunsträumen und Museen ausgestellt. Derzeit bereitet er eine Ausstellung im Centre d'Art La Capella in Barcelona und ein Projekt über den Spanischen Bürgerkrieg vor.
Er wurde zu Vorträgen, Workshops und Seminaren an Institutionen wie der Folkwang Universität der Künste, der Concordia University Montreal und der Akademie der bildenden Künste Wien eingeladen, kuratierte Kurzfilmprogramme an Gemeinschaftseinrichtungen wie dem LGBT Centar Split und war Juror für das TRANSlations: Seattle Trans Film Festival.
JURY FÜR DEN PREIS DER FILMKRITIK

GABRIELE SUMMEN
Studium der Publizistik in Münster. Seit gut 20 Jahren Filmkritikerin, dazu auch Rezensentin von Büchern, Fotografin, Reporterin, Poesiepädagogin und Hörspielmacherin. In jungen Jahren hat sie selbst Kurzfilme gedreht, heute streift sie gern mit ihrem Fotoapparat durch die Gegend, nimmt an Gruppenausstellungen teil oder fotografiert Bands. Gemeinsam mit ihrem Mann Maurice Summen Verfasserin der regelmäßigen Pop-Kolumne „Die Summens“ für die Jungle World, außerdem Autorin für Die Rheinpfalz, nd, Stadtrevue und Missy Magazine.

MATTHIAS DELL
Studium der Theater- und Literaturwissenschaft in Berlin und Paris. Bis 2018 Filmredakteur der Wochenzeitung Der Freitag, heute freier Kritiker und Redakteur fürs Deutschlandradio. Bei Zeit.de Autor wöchentlicher Besprechungen aktueller Tatort- und Polizeiruf-Folgen unter dem Titel „Obduktionsbericht“. Außerdem unter anderem Texte für Cargo und Tagesspiegel. Neuere Buchpublikationen: „Peter Hacks auf der Fenne in Groß Machnow (1974-2003)“ in der Reihe Frankfurter Buntbücher (2023) sowie „Duisburg Düsterburg – Werner Ružička im Gespräch“ (2018, gemeinsam mit Simon Rothöhler).

GÜNTER AGDE
Filmhistoriker, Mitbegründer und langjähriges Mitglied von CineGraph Babelsberg und der Redaktion Filmblatt. Co-Kurator der Retrospektive „Die rote Traumfabrik“ zur Berlinale 2012 und zum Dokumentarfilmfestival DOK Leipzig. Langjähriger Kurator der Filmprogrammreihe „Wiederentdeckt“ im Zeughauskino des DHM Berlin. Stipendiat am Deutschen Historischen Institut Moskau (2020) und an der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf (2021). Als Autor und Herausgeber umfangreiche filmpublizistische Tätigkeit. Neuere filmhistorische Publikationen als Herausgeber: „Peter Voigt: Filmarbeit“ (2018), „Wolfgang Kohlhaase: Um die Ecke in die Welt“ (2021), „Kunerts Kino“ (2023).