Die Vorjurys des FILMFEST DRESDEN

Für einige unserer Sonderpreise nominieren Vorjurys unter einem besonderen, thematischen Augenmerk Filme aus den Wettbewerben aus. Diese nominierten Filme werden dann in Sonder-Screenings während des Festivals präsentiert und die jeweilige Jury bestimmt den Gewinnerfilm. Dies betrifft die drei Filmpreise Goldener Reiter Filmton, LUCA-Filmpreis für GeschlechterGerechtigkeit sowie "voll politisch" - Kurzfilmpreis für demokratische Kultur.

VORJURY FILMTON

IVAN OLARTE

Er wurde in Duitama, Kolumbien, geboren, seine Kindheit war geprägt von Musik und Kino, schon in jungen Jahren wurde er von der surrealistischen Malerei beeinflusst, und diese Einflüsse prägten ihn tief in seiner Erwachsenenbildung, er studierte an den besten Film- und Fernsehschulen in  Bogota Kolumbien, 2006 wanderte er nach Barcelona Spanien aus, um sich auf die technische und philosophische Entwicklung des Kinos zu spezialisieren, dort war er Mitglied mehrerer Musikgruppen und begann mit der Produktion von Soundtracks für Spielfilme, „Musik ist ein Zustand Emotionaler,  Ton ist das Vehikel des Kinos“.

ANDREAS CORDIER

lernt Schlagzeug seitdem er sechs ist. Um Musik als Ganzes besser zu verstehen, folgten später Bass, Gitarre, Keys und Saxophon, sodass er jetzt bei diesen ein Verständnis für die Herangehensweisen, Techniken und Möglichkeiten hat. Für ihn steht bei jeder Musik die Stimmung und wie diese erzeugt wird im Vordergrund. Von ihm komponierte Musik wird von Hörern oft als filmmusik-isch beschrieben. So wurde sein Interesse für Komposition von Filmmusik geweckt. Bei dieser ist ihm besonders wichtig, wie sie sich in die Gesamtheit des Filmes einfügt.

EMELY HEDEL

ist Produzentin und Songwriterin. Als studierte Projektingenieurin im Bereich Film/TV findet sie Filmvertonungen insofern besonders, da sie darin das Zusammenspiel all ihrer Arbeitsbereiche und Erfahrungen erleben darf. Neben Künstler:innen aus ganz Deutschland steht sie im engen Austausch mit Komponist:innen. Sie ist Mitglied bei Music Women* Germany, Music S Women* und Teilnehmerin des Female Producer Collectives Season #2. Emely Hedel lebt und arbeitet in Berlin/Dresden.

DANIELA FRITZ

studiert an der Filmakademie Baden-Württemberg Dokumentarfilmregie. Neben ihren eigenen Projekten in denen sie als Regie tätig ist hat sie während ihres Studiums die Liebe zum Filmton entwickelt und an zahlreichen Sets im Tondepartment gearbeitet. Auch in der Ton-Postproduktion hat sie sich Skills angeeignet und ist immer wieder von neuem begeistert, auf welche Ebene Geschichten durch die Tongestaltung im Film gehoben werden können.

LUCAS WILLE

Ich studiere zurzeit und singe, neben dem Beatboxen, seit vielen Jahren im Knabenchor Dresden. Seit 15 Jahren begeisterter Festivalgast, freue ich mich umso mehr, dieses Jahr mal wieder das volle Wettbewerbsprogramm zu schauen. Doch diese großartige Aufgabe ist auch mit einer Grausamen verbunden: der Vergleich der Filme am Ende. Denn es gibt so viele Facetten im Film(-ton), und noch mehr im Kurzfilm. Ich denke, dass Filmton oft unterschätzt wird, denn auch die schönsten Bilder und Dialoge schaffen keine Atmosphäre, wenn der Ton nicht stimmt. Deswegen lege ich besonderen Wert auf die Interaktion von Bild und Ton.

FELICITAS WENZEL

kommt vor allem vom Film zum Ton. Nach einer künstlerisch geprägten Kindheit, jedoch ohne Fernsehen, wollte sie den ihr unbekannten Teil entdecken und schrieb sich in den letzten beiden Semestern ihres Studiums für Kunstgeschichte bei Veranstaltungen zum Film ein. Seitdem möchte sie das Medium, welches alle Bereiche der Kunst vereint, nicht mehr missen. Zuvor absolvierte sie einen Bundesfreiwilligendienst bei Kultur Aktiv in Dresden, wobei sie einen Einblick in die Planung und Realisierung verschiedenster kultureller Veranstaltungen gewinnen konnte.

VORJURY LUCA

LEI MENG

studierte Kulturwissenschaft und Ethnologie an der Uni Bremen. Sie hat sich beim Studium mit Filmanalyse beschäftigt und auch Theaterstücke mitinszeniert. Seit 2022 ist sie als Bildungsreferentin beim Genderkompetenzzentrum Sachsen tätig, mit dem Schwerpunkt Gender und Migration. Die im Film vermittelten Diskurse und Werte sind sehr wichtig für ihre Arbeit. Das Genderkompetenzzentrum Sachsen vernetzt und stärkt Akteur*innen für die Gleichstellungsarbeit in urbanen Zentren und im ländlichen Raum. Es arbeitet mit regionalen Kooperationspartner*innen in Projekten, um gleichstellungspolitische Perspektiven in die unterschiedlichsten Handlungsfelder von Gesellschaft einzubringen. Die Veranstaltungen und Projekte wollen zum aktiven Eintreten gegen Diskriminierung auf Grund von Geschlecht motivieren und sensibilisieren.

LEO LENTZ

(kein Pronomen/ er*) Studierte Politik- und Kommunikationswissenschaft an der TU Dresden. Seit 2022 arbeitet er* als Referent* der Fachstelle der Landesarbeitsgemeinschaft Queeres Netzwerk Sachsen. Die LAG ist der Dachverband der sächsischen Vereine, die sich für die gleichberechtigte Teilhabe von lsbtiq* Personen einsetzen und vertritt die Interessen der Mitglieder gegenüber Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Leo ist in Projekten in Dresden mit antifaschistischem und queer-feministischem Konsens, wie dem Gärtjen, aktiv und engagiert sich für ein selbstbestimmtes Leben ohne Angst vor Gewalt und Diskriminierung. 

THOMAS HÖNEL

Geboren 1967, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der LAG Jungen- und Männerarbeit Sachsen e. V., Männer-Coach und spiritueller Mentor aus Dresden. Er erlernte den Beruf des Schrift- und Grafikmalers, engagierte sich in der DDR-Bürgerinnen- und Menschenrechtsbewegung, war Mail-Art-Künstler und Mitherausgeber von Samisdat. Er war Hausbesetzer und gründete soziokulturelle Projekte und Vereine. 1997 gründete er eine Agentur für Corporate Design. Er ist Kalligraf und Visualisierer. Er engagiert sich für progressive Männlichkeit und genderreflektierte Männerarbeit. Er setzt sich konstruktiv-kritisch mit Männerbildern auseinander und vertritt diese Positionen in Kampagnen und Workshops.

VORJURY "VOLL POLITISCH"

MAIKE VON HARTEN

Arbeitet am Staatsschauspiel Dresden an der Koordination und Kuration des Montagscafés – einem offenen Raum mit wechselndem Kulturprogramm für Dresdener*innen mit und ohne Migrationserfahrung. Ein niederschwelliger Treffpunkt sowie Forum für migrationspolitische Themen.

LUANA BRÜCKNER

 Ich bin in verschiedenen Feldern tätig, aber mein Herz liegt definitiv in der politischen Bildungsarbeit die ich verrichten darf. Meine Themen sind für gewöhnlich Demokratiebildung und intersektionaler Feminismus. Ich bin eine Schwarze, queere Mutter aus Dresden und trotz vieler Privilegien die ich mein eigen nennen darf, weiß ich seit Anbeginn was es bedeuten kann nicht dazu zu gehören, "zu viel" oder nicht genug zu sein und bin mir damit durchaus bewusst dass allein das Sein sehr politisch sein kann. Alles was wir tun und wer wir sind spielt in dem politischen Gefüge eine Rolle, denn im Grunde genommen ist für mich das alles eine der vielen Perspektiven auf unsere sozialen Verflechtungen und die daraus entstehenden Hierarchien. Deshalb freue ich mich so sehr, dass es für die Aufbereitung politischer Themen diesen Filmpreis gibt und ich dazu beitragen darf diese Arbeit zu wertschätzen.

DIAA A. SOLIMAN

ist ein Schriftsteller und Filmemacher aus Ägypten. Mit seiner langjährigen Erfahrung in den Bereichen Medien, Journalismus und Filmemachen nahm Diaa A. Soliman 2019 mit seinem Dokumentarfilm "Bird", bei dem er das Drehbuch schrieb und Regie führte, am Filmfest Dresden teil. Außerdem initiierte er gemeinsam mit Sylke Gottlebe die Südfilmtage, eine Filmveranstaltung, die 2016 in Dresden Werke aus dem Nahen Osten und Nordafrika präsentierte. 

FANNY VILDEBRAND

*1972 in Halle/S., aufgewachsen im Osten und politisch sozialisiert durch die Wendezeit, Studium der Kommunikations-/Medien- und Theaterwissenschaften in Leipzig, danach 16 Jahre in Dresden Kultur-PR und freie Lektorin, Filmfest-Groupie, seit 2016 abtrünnig und Wegzug in die Oberlausitz, dort Mitarbeit beim Neiße Filmfestival und in der Kulturfabrik Meda/ Mittelherwigsdorf, die u.a. ein kleines, feines Programmkino betreibt. Seit 2022 sind wir einer von 13 „Orten der Demokratie in Sachsen“ und wurden in dieser Funktion eingeladen für die Vorjury des Preises „Voll politisch“.

LAURA SCHULZE

ist seit Anfang 2020 als Projektkoordination beim FILMFEST DRESDEN u.a. für die Sektion etc–events.trainings.connections verantwortlich. Beindruckt ist sie vom Potential filmischer Ausdrucksmöglichkeiten, gesellschaftspolitische Themen zu verhandeln. Ihre Begeisterung für Festivalarbeit und Film ist bereits im Studium entstanden, so war sie für die Festivals State of the Art (Hildesheim) und ARENA…der jungen Künste (Erlangen) sowie im Auswahlgremium des bundes.festival.film2019 tätig.