33. Filmfest Dresden: Ausblick Sonderprogramme & Festival-Vorspiel Open Air


Filmstill zu Hydro-Lévesque von Matthew Rankin (Fokus Quebec)

Themenschwerpunkt: Aktivismus // 15 Jahre Fokus Québec // Kinder- und Jugendfilmprogramm

Die 33. Ausgabe des Filmfest Dresden ist weiterhin vom 13. bis 18. Juli als Präsenzfestival mit Gästen geplant und präsentiert das Programm unter Einhaltung der aktuellen Hygieneauflagen in den Dresdner Spielstätten sowie Open-Air. Darüber hinaus werden erneut Teile des Rahmenprogramms etc. - events.trainings.connections mit digitaler Übertragung stattfinden. Neben den bereits veröffentlichten Wettbewerbsprogrammen kommen außerdem rund 250 Werke von Animation über Spiel- bis Experimentalfilm in 28 Sonderprogrammen zur Aufführung. Darunter zu sehen sein werden Programme für Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Altersstufen, vielfältige  Länder- und Themenschwerpunkte sowie Tribut-Reihen. Abgerundet wird das Programm von Events wie dem kostenlosen Kurzfilm-Open-Air auf dem Neumarkt, das in diesem Jahr bereits vor dem Festival vom 9. bis 14. Juli stattfindet. 

Open-Air-Vorspiel auf dem Neumarkt stimmt auf das Festival ein

Erstmals können sich Zuschauer:innen mit dem Kurzfilm-Open-Air-Programm auf dem Dresdner Neumarkt bereits vorab auf das diesjährige Programm einstimmen. 

„Mit dem vorgezogenen Open-Air-Programm möchten wir nicht nur ein Signal für den kulturellen Neustart, sondern auch für Begegnungen und Dialog setzen“ erklärt Festivalleiterin Sylke Gottlebe. „Das Programm bietet die gewohnte Vielfalt an Stimmen und Stimmungen – und diesmal haben wir noch mehr Highlights aus der Festivalsaison reingepackt. 

Vom 9. bis 14. Juli erwartet die Zuschauer:innen zwischen 11 und 22 Uhr neben sorgfältig kuratierten Dokumentar-, Animations- und Spielfilmen, sowie den beliebten Family Shorts erstmals auch Programme, die von den Sichtungskommissionen der Nationalen und Internationalen Wettbewerbe beigesteuert wurden. Dazu werden Kurzfilmkandidaten für die European Film Awards 2020 zu sehen sein und das beliebte „Critic's Finest“, eine Auswahl von Klassikern und Highlights von der „Sächsischen Zeitung“. Die Filme werden in der Originalfassung mit englischen Untertiteln gezeigt, der Eintritt ist frei. 

Neben der Leinwand auf dem Dresdner Neumarkt kommen noch weitere Open-Air-Spielorte während des Festivals hinzu: Der regionale Wettbewerb des Festivals, die Mitteldeutsche Filmnacht, ist in diesem Jahr zum ersten Mal zu Gast bei den Filmnächten am Elbufer und feiert sein 10-jähriges Jubiläum stilecht auf der Riesenleinwand vor der weltberühmten Altstadtkulisse. Das Filmfest Dresden ist mit insgesamt fünf Veranstaltungen bei den Filmnächten vertreten, darunter z.B. die Dresdner Kurzfilmnacht am 17.Juli sowie Familienkino am Nachmittag am 17. Juli und 20. August. Daneben wird es in Kooperation mit dem Studentenwerk eine weitere Open-Air-Spielstätte im Studentenhaus TUSCULUM geben. 

Sonderprogramme: Schwerpunkt Aktivismus

Thematisch tarieren diverse Filme und Reihen in den Sonderprogrammen das Verhältnis von Film und Politik aus. In vier Programmen der Reihe MOVE TO CHANGE! SCHWERPUNKT AKTIVISMUS versucht das Filmfest Dresden anhand eines breit gefassten Spektrums an Beiträgen und in Zusammenarbeit mit Gastkurator:innen den Pluralismus aber auch die Gemeinsamkeit politischer Filme zu reflektieren und stellt die Frage, ob es ein globalisiertes aktivistisches Filmschaffen gibt. In I SIGNED THE PETITION von Mahdi Fleifel diskutieren zwei Freunde über den kulturellen Boykott Israels, während das Video-Essay RE-ENACTING THE FUTURE von Chloé Galibert-Laîné und Kevin B. Lee mittels einer Montage historischer Reenactments, vom frühen Kino bis heute, unter anderem den schmalen Grat zwischen Dokumentation und Propaganda untersucht. Kevin B. Lee gibt während des Festivals gemeinsam mit den Co-Kurator:innen Will DiGravio und Cydnii Wilde Harris eine Online-Lecture zum Thema „Video-Essays in der Black-Lives-Matter-Bewegung“.

Politisch geht es auch in der Reihe Diskurs Europa: UK zu: Im Programm WHEN THE ONLY PLACE TO GO IS IN wählt der britische Regisseur Daniel Elliott einen persönlichen Ansatz, um auch unbequeme Themen anzusprechen. Er ruft dazu auf, nicht länger den sprichwörtlichen „Elefanten im Raum“ zu ignorieren. Passend dazu hat er ELEPHANT (1989) vom preisgekrönten britischen Regisseur Alan Clarke über den Nordirlandkonflikt ins Programm aufgenommen. Die vom Glasgow Short Film Festival beigesteuerten Filme im Programm WE CARE TO LIVE IN HOPE zeigen, welche fatalen Folgen Privatisierungen und Einsparungen im britischen Sozial- und Gesundheitssystem haben und werfen ein neues Licht auf die politischen und sozialen Realitäten im Großbritannien der Post-Brexit-Zeit. Laura Carreira fängt in ihrem Spielfilm THE SHIFT etwa die instabilen Bedingungen für Zeitarbeiter:innen auf. 

15 Jahre Fokus Québec

Bereits zum 15. Mal feiert das Filmfest Dresden die unerschöpfliche Vielfalt von Stimmen, Perspektiven und Narrativen des Kurzfilmschaffens in Québec. Gastkurator für die Jubiläumsausgabe des Fokus Québec ist der Autor und Regisseur Alexandre Dostie, der in seinem Programm Filme aus mehreren Dekaden von Regisseur:innen von Weltrang, Exil-Prophet:innen, verrückten Universalgenies und visionären Newcomer:innen versammelt. Darunter ist etwa der mehrfach preisgekrönte Regisseur Denis Villeneuve mit seiner verspielten Spitze gegenüber Massenhypnose, RATED R FOR NUDITY (2011) sowie Matthew Rankins surrealistischer Experimentalfilm HYDRO-LÉVESQUE (2008) und GODS, WEEDS AND REVOLUTION von Meryam Joobeur.

Kinder- und Jugendfilmprogramm

Für junge Filmfans zwischen 5 und 18 Jahren präsentiert das 33. Filmfest Dresden erneut fünf Kinder- und Jugendprogramme mit den interessantesten Kurzfilmen der aktuellen Festivalsaison. 27 Filme aus 16 Ländern bringen den Hauch der weiten Welt ins Kino und sorgen für beste Unterhaltung. Die Programme handeln dabei u.a. von kleinen Held:innen (KLEINZIGARTIG), Traum und Realität (FABELHAFT) oder auch dem Thema Freiheit (IN [E]MOTION). 

Die Zusammenstellung der Kinder- und Jugendfilmprogramme fand 2020 wieder mit Unterstützung des Jungen Kuratoriums des Filmfest Dresden statt – einer Gruppe von 25 jungen Filmbegeisterten aus Dresden und Umgebung. Alle Programme sind auch als Gruppenvorführungen buchbar.

Als langjähriger Kooperationspartner präsentiert die Trickfilmschule Fantasia eine Werkschau mit Live-Performance und Animationsfilmen für Klein und Groß. Im Workshop „Mal mit, mal nach, mal’s besser“ zeigen die Künstler:innen Alice von Gwinner und Uli Seis mit ihren Mitmalfilmen, wie Figuren animiert und eigene Trickfilme erstellt werden können.

Programmflyer Kinder- und Jugendprogramm

 

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