Das 35. Filmfest Dresden verkündet 64 Wettbewerbsfilme


Wettbewerbsfilme aus 29 Ländern // Arbeiten von Radu Jude & Matthew Rankin // Neuer Jurypreis & mehr Preisgeld

Das Filmfest Dresden (18.–23.04.2023) lädt insgesamt 64 Kurzfilme aus 29 Ländern in die drei Wettbewerbe der 35. Ausgabe ein. Die Auswahlkommissionen wählten aus rund 2.800 Filmeinsendungen 30 (Ko-)Produktionen für den Internationalen Wettbewerb, 26 Beiträge in den Nationalen und acht Arbeiten in den Mitteldeutschen Wettbewerb (ehemals Regionaler Wettbewerb). Mit einem neuen Jurypreis konkurrieren die Filme um nunmehr 16 „Goldene Reiter“ und Sonderpreise mit einer Gesamtdotierung von 72.000 EUR. Außer dem Wettbewerbsprogramm bietet die Festivalwoche ein umfangreiches Angebot an Sonderprogrammen mit einer Vielfalt an Themen- und Länderschwerpunkten, die sich in diesem Jahr mit dem Fokus Anti-Rassismus befassen. Das vollständige Programm des 35. Filmfest Dresden wird bei der Pressekonferenz am 28. März 2023 in der Schauburg Dresden bekannt gegeben.

 

Statistik: Genderquote im Regiefach, starke Animationen, freie Produktionen

In den drei Wettbewerben zusammengenommen liegt der Anteil der weiblich gelesenen (Ko-)Regisseurinnen in etwa gleichauf mit männlich gelesenen.

Unter den insgesamt 30 Beiträgen im Internationalen Wettbewerb befinden sich 13 Animationen – darunter OUR PAIN von Hayashi Shunsaku aus Japan, der beim Filmfest Dresden 2016 einen Goldenen Reiter für REMEMBER gewann – elf fiktionale und sechs hybride Arbeiten. Die Anzahl der hier vertretenen (Ko-)Produktionsländer liegt bei 27, darunter Kongo, Kolumbien, Taiwan, Südkorea, Brasilien, China, Indien und die Philippinen. 

International präsentiert sich auch der Nationale Wettbewerb: Von den 26 Beiträgen entstanden sechs Filme als Ko-Produktionen, unter anderem mit Ecuador, Kroatien und Kolumbien. Wie in den Vorjahren überwiegt die Zahl der freien Produktionen (16) im Gegensatz zu Beiträgen von Filmhochschulen (10). Hier vertreten sind die Bauhaus-Universität Weimar, Filmakademie Baden-Württemberg, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) oder die Kunsthochschule Kassel.

 

Themen: Geschlechtervielfalt, Klimawandel und Rassismus

Inhaltlich greifen viele Beiträge das Thema Geschlechtervielfalt jenseits der Heteronormativität auf. In I KNEW YOU WERE MY KIND (SIMȚEAM CĂ EȘTI DE A MEA) von Vanessa Gunesch im Nationalen Wettbewerb teilen zwei rumänische Pflegekräfte einen Moment der Solidarität und Zärtlichkeit, der die strukturellen Normen ihres täglichen Lebens in Frage stellt. Der portugiesische Film An Avocado Pit von Zara Ary (Internationaler Wettbewerb) zeigt eine unbeschwerte und hoffnungsvolle Begegnung zwischen einer Transfrau und einem Cis-Mann im Nachtleben Lissabons. Eine körperliche Geschlechtsangleichung allen Widerständen zum Trotz beleuchtet der Kurzdokumentarfilm To Write From memory von Emory Chao Johnson aus den USA (Internationaler Wettbewerb), der seine Weltpremiere bei der diesjährigen Berlinale (Generation) feiert.

Die Themen Klimawandel und Umweltschutz nehmen mehrere Beiträge unter die Lupe: Im Nationalen Wettbewerb erzählt Job Antoni Schellekens im dystopischen ModdergaT von mehr oder weniger absurden Methoden, den Gefahren des Klimawandels zu entgehen. Ein weiteres eklatantes Problem der Menschheit, den Müll, beleuchtet Susann Maria Hempel in Die Hüter des Unrats. Eine kurze Geschichte des Abfalls. 

Einen starken filmischen Kommentar zum diesjährigen Schwerpunktthema Anti-Rassismus liefert Mario Pfeifer mit Zelle 5 – Eine Rekonstruktion über den ungeklärten Tod des Asylsuchenden Oury Jallo, der 2005 in einer Dessauer Gefängniszelle verbrannt ist. 

Das regionale Filmschaffen fördert der Mitteldeutsche Wettbewerb. Bei einigen der acht Beiträge spielt Musik eine Rolle: In ihrem Musikvideo MRÓČELE wirft das Kolektiw Klanki einen eigenen, frischen Blick auf die sorbische Kultur. Lou Wildemann schuf mit CYBO experimentelle Bilderwelten für den gleichnamigen Track von Poly Poly. Den Soundtrack (Daydreamer) für Julius Gintaras Blums Dokumentarfilm CHEMKIDS liefert die gebürtige Chemnitzerin Selma Juhran, die auch als Darstellerin und Voice Over Teil des Films ist. 

 

Arbeiten von Radu Jude und Matthew Rankin

Der Internationale Wettbewerb hält auch prominente Namen bereit: Der rumänische Regisseur und Drehbuchautor Radu Jude wurde für seine Filme bereits mehrfach prämiert, darunter etwa bei der Berlinale (2021 Goldener Bär für Bad Luck Banging or Loony Porn und 2015 Silberner Bär Beste Regie für Aferim!). In diesem Jahr ist Radu Jude Teil der internationalen Jury der Berlinale. Beim Filmfest Dresden läuft sein neuester Kurzfilm The Potemkinists (Potemkinistii). 

Der kanadischen Regisseur Matthew Rankin kuratiert in diesem Jahr nicht nur den Fokus Québec beim Filmfest Dresden. Er präsentiert außerdem seinen Film Municipal Relaxation Module im Internationalen Wettbewerb.  

 

Neu: Jurypreis, Preisstifter & mehr Preisgeld

Der neue Jurypreis im Mitteldeutschen Wettbewerb ersetzt nicht nur den bisherigen Publikumspreis in diesem regionalen Wettbewerb. Der neue Preisstifter Filmverband Sachsen erhöht auch das Preisgeld auf 3.000 EUR. Damit werden in der Preisverleihung am 22. April insgesamt 16 Goldene Reiter und Sonderpreise mit einer Gesamtdotierung von 72.000 EUR vergeben. 

Den mit 3.000 EUR dotierten Goldenen Reiter Kurzfilm im Nationalen Wettbewerb vergeben in diesem Jahr erstmals die Filmnächte am Elbufer, Hauptpartner des Filmfest Dresden.

Ein weiterer neuer Preisstifter kommt für den wettbewerbsübergreifenden Kurzfilmpreis "voll politisch hinzu: Das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung vergibt den Preis im Wert von 3.000 EUR.

Alle Preise des Filmfest Dresden in der Übersicht: https://www.filmfest-dresden.de/de/festival/awards 

 

Akkreditierung & Pressekonferenz

Pressevertreter:innen können sich für das 35. Filmfest Dresden zu Zwecken der Berichterstattung akkreditieren.

Weiterführende Informationen unter: https://www.filmfest-dresden.de/de/professionals/akkreditierung 

Bildmaterial zu den Wettbewerbsfilmen sowie weitere Pressematerialien finden sich hier: https://www.filmfest-dresden.de/de/presse/downloads 

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