36. Ausgabe des Filmfest Dresden startet heute


Über 500 Filmgäste und Fachbesucher:innen zum Festival erwartet // Start Open-Air-Programm // Regionaler Tag am Festivalmittwoch

Die 36. Edition des Filmfest Dresden wird heute Abend um 19 Uhr in der Schauburg Dresden feierlich eröffnet. Vom 16. bis Sonntag, den 21. April laufen in 17 Dresdner Spielstätten über 370 Kurzfilme aus 62 Ländern in 183 Vorstellungen. Die Veranstaltungen des Rahmenprogramms etc. - events.trainings.connections ergänzen das Filmprogramm. Inhaltlich lassen sich im gesamten Programm neben dem diesjährigen Schwerpunkt „Dreaming Utopia – alles wird gut!“ weitere Themen wie etwa Künstliche Intelligenz, Identitätssuche und Diversität ausmachen. Um die 16 Preise im Gesamtwert von 72.000 Euro konkurrieren insgesamt 60 Wettbewerbs-Beiträge, die in der Preisverleihung am Festivalsamstag, den 20. April um 20 Uhr in der Schauburg gekürt werden. Das beliebte Open-Air-Programm feiert in diesem Jahr zehntes Jubiläum beim Filmfest Dresden und startet ebenfalls heute um 19 Uhr auf dem Schlossplatz. Insgesamt werden zum Filmfestival über 500 Gäste und Fachbesucher:innen erwartet. Tickets sind in den Spielstätten sowie online erhältlich.

Eröffnet wird das 36. Filmfest Dresden im Filmtheater Schauburg mit Grußworten von Franziska Brech, Leiterin des Geschäftsbereichs Kultur und Tourismus im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und Annekatrin Klepsch, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden sowie den Festivalleiterinnen Anne Gaschütz und Sylke Gottlebe.

Traditionell präsentiert das Filmfest Dresden in der Eröffnungsgala mit filmischen Kostproben einen Ausblick auf die kommenden Festivaltage. Gezeigt werden unter anderem die Animation NOTHING TO EXPECT von Franz Impler (Mitteldeutscher Wettbewerb), THE POSTHUMAN HOSPITAL von Junha Kim (Internationaler Wettbewerb 4) und WomXn, The Nightmare of You Know Who von Adrien Gystère Peskine und Eden Tinto Collins (Schwerpunkt 2: Afro Visions of the Future(s), Memories and Liberation). Moderiert wird die Veranstaltung von Jenni Zylka.

Wir freuen uns ungemein, unser Programm endlich dem Publikum präsentieren zu können und sind gespannt auf emotionale Festivalerlebnisse sowie inspirierenden Austausch mit unseren Filmgästen von nah und fern“, so Sylke Gottlebe. „Mit gleich zwei Jubiläen – 10 Jahre Open Air und Goldener Reiter Filmton – und unserer Festivalparty am Samstagabend gibt es außerdem einige Anlässe zum Feiern. Ein großer Dank gilt unseren langjährigen und auch neuen Partner:innen und Unterstützer:innen, deren Vertrauen und großzügiges Engagement die Umsetzung der 36. Edition ermöglicht haben. Insbesondere bedanken möchten wir uns bei unserem Hauptförderer, dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus sowie der Landeshauptstadt Dresden, bei Creative Europe MEDIA, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie der Mitteldeutschen Medienförderung.“

Co-Festivalleiterin Anne Gaschütz ergänzt: „Trotz der Vorfreude sind wir uns der aktuellen Weltlage natürlich bewusst und werden im Festival auch Raum für Diskussion und Austausch einräumen. Seit jeher begreifen wir uns als Podium der Filmkunst, aber auch als Forum für politischen Diskurs sowie interkulturellen Austausch und gehen in diesem Jahr unter anderem der Frage nach, welche Rolle wir als Filmfestival in einem kontroversen, gesamtgesellschaftlichen Diskurs einnehmen müssen. Wir laden mit unserem vielfältigen Programm alle Besucher:innen zum konstruktiven Austausch und zur Reflexion ein.“

>> Übersicht aller Partner:innen & Unterstützer:innen: https://www.filmfest-dresden.de/de/festival/partner-innen

Gäste beim 36. Filmfest Dresden

 

Besucher:innen können sich wie gewohnt auf zahlreiche Filmgäste freuen: Aus dem Internationalen Wettbewerb wird etwa die schwedische Regisseurin Malin Ingrid Johansson nach Dresden kommen und ihren Film MADDEN (Internationaler Wettbewerb 1) vorstellen. Assaf Gruber, der 2023 mit Rude Witness beim Filmfest Dresden vertreten war, bringt seinen neuen Film NEVER COME BACK (Internationaler Wettbewerb 2) mit.

Im Nationalen Wettbewerb 4 präsentiert Narges Kalhor ihren Film SENSITIVE CONTENT. Die Regisseurin und Videokünstlerin erhielt für ihren Debütfilm SHAHID den Caligari-Filmpreis, der bei der diesjährigen Berlinale von den unabhängigen Jurys verliehen wurde. Ebenfalls preisgekrönt (Max Ophüls Preis für den besten mittellangen Film & Publikumspreis) ist die österreichische Produktion LAND DER BERGE (Nationaler Wettbewerb 1) von Olga Kosanović, die ihren Film persönlich vorstellen wird. Mariola Brillowska, die bereits 1993 für Eryk im Sexil beim Filmfest Dresden ausgezeichnet wurde, kehrt in diesem Jahr mit ihrer Arbeit BLUSENFAX (Nationaler Wettbewerb 4) zurück.

Das Regieduo Paula Milena Weise und Finn Ole Weigt ist nicht nur im Nationalen Wettbewerb vertreten (GEZIELT MITTELALTERLICHE ÜBERLEGUNGEN, Programm 1), sondern auch im Mitteldeutschen Wettbewerb (URLAUBSVERSUCHE). Zudem reisen im Mitteldeutschen Wettbewerb zu fast allen Beiträgen Filmschaffende an, etwa Sonja Rohleder (SOMNI) oder Jonas Erler (DER JUNGE MIT DEM PERLENOHRRING).

Im Jugendfilmprogramm wird die Produzentin und Performerin Rolly Dib erwartet, um AL DEEK THE ROOSTER (Libanon, R: Chadi Younes) vorzustellen. Fragen zum Film PORTRAIT (R: Grace Louey) beantworten die Co-Drehbuchautorin Nina Street und der Produzent Phil Ross.

Auch in den Sonderprogrammen haben viele Gäste ihr Kommen angekündigt: Das österreichische Medien-Guerilla-Kollektiv Total Refusal wird in Dresden nicht nur eines der Schwerpunktprogramme (Programm 1: We Might As Well Enjoy It) sowie ihre Arbeit KINDERFILM im Internationalen Wettbewerb 3 vorstellen, sondern auch eine Gaming-Live-Lecture geben (Sa 19:00 Uhr | GEH8). Regisseur und Kurator Ronny Trocker gibt im Programm „Diskurs Europa 1: Filmen Gegen die Idylle“ Einblicke in die Kurzfilmlandschaft Südtirols. Aus Kanada werden die Regisseure Ian Lagarde (Vent Solaire) und Maxime Genois (Aujourd’hui c’est dimanche, demain on meurt) anreisen, die beide im „Fokus Québec: Inner States/Spiritual Journeys“ laufen. Im Schwerpunktprogramm 4 präsentiert Isabelle Stever(GRAND JETÉ) ihre Arbeit Requiem für etwas, das sehr klein ist (D, 1997).

Anlässlich der Vorführung von Ikarus – She Kill the Laugh (DDR, 1989) im Rahmen der „Retrospektive: Gammler, Träumende, Liebende“ werden der Regisseur Michael Knof sowie der Schauspieler Ray van Zeschau sowie die Schnittmeisterin Gudrun Steinbrück-Plenert erwartet. Zur Eröffnung der Ausstellung „Dreamer“ in der Galerie Raskolnikow (17. April, 19 Uhr) sind der Künstler Erich Wolfgang Hartzsch, ein Pionier der ostdeutschen Avantgarde, sowie die zeitgenössische Künstlerin Juliane Vowinckel anwesend, um über ihre Werke zu sprechen. Moderiert wird die Veranstaltung von Kurator und Filmwissenschaftler Dr. Claus Löser. Das Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona lädt in Kooperation mit der Galerie Raskolnikow am Festivalsonntag, den 21.4. um 13 Uhr zu einer Matineé in die Schauburg ein und präsentiert Gerhard Richters DREAMS THAT MONEY CAN BUY (1947). Eine Einführung gibt der Kurator der Eröffnungsausstellung „Archiv der Avantgarden: Archiv der Träume. Ein surrealistischer Impuls“ (Eröffnung am 5. Mai im Blockhaus), Przemysław Strożek.

Regionaler Tag am Festivalmittwoch

Dem hiesigen Filmschaffen widmen sich verschiedene Programme am Festivalmittwoch (17.04.). Um 16 Uhr lädt der Filmverband Sachsen gemeinsam mit dem Sorbisch-Deutschen Filmnetzwerk ŁUŽYCAFILM und der Stiftung für das sorbische Volk ins Clubkino im Lingnerschloss in der Veranstaltung Wiźeś.Sichtbar.Widźomne – Serbski (krotko)film. Der sorbische (Kurz)film. Serbski (krótko)film zu einem Filmprogramm mit anschließendem Gespräch und Empfang ein. Dieses Programm zielt darauf ab, die Aufmerksamkeit der Filmbranche auf den sorbischen Film zu lenken und einen Beitrag zur dringend benötigten Unterstützung der aktuellen sorbischen Filmproduktion zu leisten.

Im Anschluss um 19:00 Uhr (Clubkino Lingnerschloss) widmet sich das Programm Regionaler Fokus: Als wär’s gestern – Filme aus den 1990ern dem künstlerischen Schaffen der Dresdner Filmemacher Tilo Schiemenz und Bernd Kilian. Die elf Kurzfilme bzw. Ausschnitte aus längeren Arbeiten zeigen filmische Blicke auf die Jahre nach dem Mauerfall, auf die Zeitzeug:innen und Nachgeborene nostalgisch bis verwundert, heiter bis beunruhigt blicken dürften.

Jubiläum: 10. Kurzfilm-Open-Air auf dem Schlossplatz

Das 10. Jubiläum des beliebten und kostenfreien Open-Air-Kurzfilmprogramms, das traditionell parallel zum Filmfest Dresden läuft, findet zum zweiten Mal auf dem Schlossplatz statt. Inmitten des imposanten Gebäudeensembles erwartet die Zuschauer:innen vom 16. bis 21. April wie gewohnt eine breitgefächerte Auswahl internationaler Kurzfilmperlen in insgesamt 21 Programmen. Täglich (Di. ab 19:00 Uhr, Mi.-So. ab 14:00 Uhr) laufen auf der hochauflösenden und tageslichttauglichen LED-Leinwand jeweils zur vollen Stunde verschiedene Programme gezeigt, darunter eine Reihe zum Themenschwerpunkt „Dreaming Utopia“ (Open Air Shorts 08, Mi. 19:00 Uhr & Sa. 18:00 Uhr), zum Thema (Um)Brüche (Open Air Shorts 14, Do. 20:00 Uhr & Sa. 21:00 Uhr) oder mit regionalen Kurzfilmen (Open Air Shorts 06, Mi. 17:00 Uhr & So. 19:00 Uhr). Junge und gebliebene Filmfans können sich auf vier Family Shorts-Programme freuen, ab Mittwoch täglich um 16.00 Uhr sowie von Donnerstag bis Sonntag zusätzlich um 15.00 Uhr.

Das Kurzfilm-Open-Air 2024 wird ermöglicht durch ein zusätzliches Engagement des Festival-Hauptpartners Filmnächte am Elbufer sowie die Landeshauptstadt Dresden, den Technikpartner schickschön GmbH & Co. KG und den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR).

Eine Auswahl an Preisträgerfilmen und Publikumslieblingen der 36. Festivaledition wird am 7. Juli um 21:30 Uhr (Einlass 20 Uhr) in der 29. Dresdner Kurzfilmnacht bei den Filmnächten am Elbufer präsentiert.

Mit dem Eis-Kompass durch das Festivalprogramm

Auch beim 36. Filmfest Dresden bietet der Eis-Kompass eine Entscheidungshilfe für unentschlossene Besucher:innen: In Kooperation mit der Eismanufaktur Paupau geben sechs Eissorten Orientierung bei der Wahl des passenden Filmprogramms, von „süß & abenteuerlustig“ (Kinderprogramm, Open Air Family Shorts) über „fruchtig & unterhaltsam“ (Cinema Digestif, Retrospektive, Performance Total Refusal) bis „experimentierfreudig“ (Tribut NEOZOON & Masterclass, Experimente, Animated 2). Neben den sechs Eissorten gibt es außerdem ein exklusiv fürs Filmfest Dresden kreiertes Popcorn-Eis. Alle Geschmacksrichtungen sind während der Festivalwoche in der Schauburg erhältlich (solange der Vorrat reicht).

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