15.7.2020: Chemnitzer Kurzfilmnacht
Živali! Oder: von Apfelmus, Olympiaden und dem Sinn des Lebens
Unsere Reise durch Europa beginnt in der Heimat. Mit einem geplatzten Drogenhandel irgendwo in Richtung Erzgebirge. Weiter geht es. München. Athen. Pranjani. - Kinshasa? Unsere Handys vermeintliche Fenster zu einer anderen Welt. Wollen wir das Neue überhaupt so nah bei uns haben? Wer soll das eigentlich alles bezahlen? Und wo war nochmal das Ladegerät? Der Sinn des Lebens liegt sowieso im Rezept für Apfelmus. Und im Schnaps. Na dann, Prost! Und nichts wie hin zur Kurzfilmnacht bei den Filmnächten Chemnitz am 15. Juli!
Das Programm:
I LOVE LUCI (Colin Kennedy, UK, 2011)
Eine Komödie über verlorene Zähne, unerwiderte Liebe und einen Hund. Der führt ein Paar, das dazu bestimmt ist, niemals zusammen zu sein, ins Glück.
EYES ON THE ROAD (Stefanie Kolk, NED, 2019)
In einem verdreckten Auto auf der Rückfahrt nach Hause unterhalten sich drei junge Frauen über andere Leute. Ihr Gespräch verläuft ganz ungezwungen und führt sie auf unbekanntes Terrain.
WER TRÄGT DIE KOSTEN? (Daniel Nocke, DE, 2015)
Drei tierische Experten geben tiefe Einblicke in ein hochbrisantes Thema: Sollte, wer am meisten zu essen hat, auch am wenigsten Steuern zahlen? Eine Polemik zur sozialen Gerechtigkeit und dem Format der Polit-Talkshow.
ZOMBIES (Baloji, BEL, 2019)
Eine Reise zwischen Hoffnung und Dystopie in einem halluzinatorischen Kinshasa. Der Film hinterfragt die fast sinnliche Beziehung, die wir mit unseren Telefonen haben. Auswüchse der Hand, die uns das Geschenk der digitalen Allgegenwärtigkeit machen.
APFELMUS (Alexander Gratzer, AUT, 2019)
Während sich zwei uniformierte Wachen als rückgratlose Wesen enttarnen, führen Tiere philosophische Dialoge über wichtige existentielle Fragen. Gleichzeitig wird die Lösung für eines der wesentlichsten Probleme deutlich: Man muss ihn nur waschen, schälen, schneiden und zerdrücken. Der Apfel.
UND WEINEN KÖNNEN (Michael Fetter Nathansky, DE, 2019)
Irgendwo am Stadtrand von Berlin versucht ein Dönerladenbesitzer, seinen besten Freund zum Weinen zu bringen. Ein Film zwischen Zwiebeln, ungefühlten Gefühlen und der Frage nach wahrer Freundschaft.
NO OFFENSE (Kris Borghs, BEL, 2016)
A number of cartoonists is being put on trial. The members of the jury don't hesitate to order death penalties upon their offenders. One of them refuses to accept his fate.
BIOTOP (Paul Scholten, DE, 2018)
Das Leben in Neuperlach, einem Münchner Vorort, ist malerisch. Es ist eine sichere Nachbarschaft, in der sich die Menschen kennen und begrüßen. Jeder hat seinen eigenen Hinterhof. Einzelne Autowerkstätten säumen die schmalen Fußwege und alles wird gepflegt. Aber seit einiger Zeit ist die Friedlichkeit gestört, denn Flüchtlinge sollen nebenan einziehen. Da einige der Bewohner Angst vor dem zu erwartenden Lärm haben, errichten sie eine Lärmschutzwand. BIOTOP zeigt das Leben der
Einheimischen und geht dem Grund für den Bau dieser Mauer auf den Grund.
LEOFOROS PATISION (Thanasis Neofotistos, GRE, 2018)
Yannis Mutter will zum Vorsprechen, als sie erfährt, dass ihr Sohn allein zu Hause ist. Mit ein paar Telefonaten versucht sie, die wichtigsten Rollen ihres Lebens unter einen Hut zu bekommen, während sie in der umstrittensten Gegend Athens, der Patision Avenue, unterwegs ist.
RAKIJADA (Nikola Ilić, SUI, 2016)
Über die Schnapsolympiade in die serbische Seele. Ein beschwingter Film aus einem Dorf, das Widerstand leistet.
ENOUGH (Anna Mantzaris, UK, 2017)
Momente verlorener Selbstbeherrschung.