Dokumentation der Meisterklasse 2017 mit Denis Côté ist online


Der vielfach ausgezeichnete Regisseur Denis Côté war zu Gast auf dem 29. FILMFEST DRESDEN und Mitglied der internationalen Jury. In einer Meisterklasse gab er am 8. April 2017 vor rund 80 Zuschauern einen Einblick in sein umfangreiches Schaffen im Kurz- und Langfilmbereich. Die Meisterklasse fand im Rahmen unserer alljährlichen Fachangebote der etc. events. trainings. connections. Reihe statt.

Die Dokumentation über unsere Startseite erreichbar. Im unteren Bereich findet sich der Videolink.

Weitere Infos zum Regisseur:
Denis Côté ist der „deutscheste“ aller Filmemacher aus Québec. Seine hohe Produktivität erinnert an Fassbinder, seine kalte und präzise Beobachtungsgabe liebäugelt mit dem Kino Ulrich Seidls, sein unkonventioneller Stil kann einschüchternd wirken wie ein Roman von Peter Handke. Wie Herzog wechselt er von Fiktion zu Dokumentation (manchmal innerhalb eines Filmes), und sein mystischer, poetischer Blick auf Außenseiter ist angelehnt an Johan van der Keukens dokumentarische Arbeit. Côté fährt zweigleisig: Er wechselt zwischen Filmen mit bescheidenem Budget, in denen er narrative Erzählformen konstruiert und wieder zerlegt (CURLING, VIC + FLO, BORIS SANS BÉATRICE) und No-Budget-Filmen, die uns auffordern, an seinen Beobachtungen teilzuhaben (BESTIAIRE, QUE TA JOIE DEMEURE, TA PEAU SI LISSE, QUE NOUS NOUS ASSOUPISSIONS). Côtés Filme laden den Zuschauer ein, bzw. manchmal zwingen sie ihn, sich des Gesehenen bewusst zu werden, indem sie eine intime Beziehung zwischen ihm und dem Thema herstellen.
Seine Filme können zum Verzweifeln obskur, aber auch überwältigend poetisch sein. Côtés frühere Arbeit als Filmkritiker hat ihm eine präzise Herangehensweise ans Filmemachen verliehen. Jeder Film, den er seit LES
ÉTATS NORDIQUES (2005) gedreht hat, war eine leichte Abwandlung des vorhergehenden; mit jedem neuen Experiment
setzt er sich einem Risiko aus, indem er seine Fähigkeiten als Filmmacher weiter auslotet, um die Grenzen des Geschichtenerzählens und unsere Beziehung zum Film auszuweiten.

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